Querbeet

Tierische Entspannungskünstler

Beate Pracht mit einem Lama
Foto: Alexandra Roth

BENE: Frau Pracht, Lamas in Gelsenkirchen – nicht gerade eine nahe liegende Kombination. Wie sind Sie „aufs Lama gekommen“?

Beate Pracht: Ich habe 15 Jahre lang als Sport- und Bewegungstherapeutin in einer Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie gearbeitet. Dort habe ich Menschen in schwierigen Lebenssituationen begleitet: bei Depressionen, Erschöpfungszuständen, Verlusten nach Todesfällen oder Trennungen. Dabei war schon immer mein Ansatz, nicht nur im Behandlungsraum, sondern auch in der Natur mit meinen Patienten zu arbeiten. Irgendwann kam mir die Idee, zusätzlich Tiere mit einzubinden. Das war in der Klinik allerdings nicht umsetzbar. So reifte der Plan, mich selbstständig zu machen. Ich habe gründlich recherchiert und 2006 war klar: Die idealen Tiere für die Art Arbeit, die ich gerne anbieten möchte, sind Lamas!

Mit „Prachtlamas“ haben sie einen schönen Firmennamen gefunden! Was genau sind Ihre Angebote?
Pracht: Neben dem Therapiebereich, in dem ich meine frühere Arbeit nun mit Unterstützung der Lamas fortsetze, gibt es ganz unterschiedliche Freizeit- und Seminarangebote: Wanderungen mit Lamas, Workshops zum Thema Stressbewältigung, Veranstaltungen für Kinder … Ich würde unser Angebot als „achtsame Tierbegegnungen“ beschreiben. Ziel ist immer, mit Hilfe der Lamas neue Kraft zu finden.

Welche Wirkung auf Menschen hat der Umgang mit Lamas?
Pracht: Lamas haben eine ganz spezielle Energie, sie sind wahre Entspannungskünstler. Man darf Lamas nicht reiten, es sind reine Begleittiere. Neben ihnen auf Augenhöhe unterwegs sein zu können, beschreiben viele Menschen als besonders schön. Man findet so auf erstaunliche Weise zu sich selbst.

Was ist bei der Haltung von Lamas wichtig?
Pracht: Es ist nicht so einfach, wie manche behaupten. Man muss vieles beachten, damit die Tiere gesund bleiben. Zum Beispiel erfordert ihr Verdauungssystem eine besondere Fütterung. Regelmäßige Fortbildungen sind ein Muss. Ich habe gemeinsam mit meinem kleinen Team unsere Lamas täglich intensiv im Blick.

Lamas scheinen in den letzten Jahren regelrechte Trend-Tiere geworden zu sein. Man sieht sie in der Werbung, auf Kleidung … Wie finden Sie das?
Pracht: Ich freue mich, dass Lamas mittlerweile Sympathieträger sind! Das Wunderbare an ihnen hatte man hierzulande lange nicht erkannt, sie wurden nur als spuckende Ungeheuer gesehen. Ich meine schon, dass wir durch unsere Arbeit mit den Tieren und dem öffentlichen Aufsehen, das wir verursacht haben, einen Teil dazu beigetragen haben, Lamas in ein neues Licht zu rücken. Ich bin wirklich glücklich, dran geblieben zu sein an meiner Idee und damit schon so viel Gutes erreicht zu haben.

Das Gespräch führte Sandra Gerke.

Infos: www.prachtlamas.de

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