Querbeet

Neu im Kino: Ruhrgebiets-Film von Sönke Wortmann

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Ich bin ein absoluter Romantiker"

Fotocredit: Mathias Bothor

Herr Wortmann, der Film „Sommerfest“ handelt von einem jungen Mann namens Stefan, der in München lebt. Als sein Vater stirbt, reist er in seine Heimatstadt Bochum, erlebt dort ein Auf und Ab der Gefühle. Wie war es für Sie, diesen Film im Ruhrgebiet zu drehen?

Wir haben hauptsächlich in Bochum gedreht, aber auch in Gladbeck und Hattingen. Also an den Standorten, an denen die Geschichte auch spielt. Das war schön, denn die Menschen im Ruhrgebiet sind sehr herzlich. Wenn man hier dreht, hat man das Gefühl, dass man willkommen ist. In Großstädten wie Berlin oder Köln hat man oft den Eindruck, dass man stört.

Auch Sie kehrten schon früh Ihrer Heimat den Rücken. Sie haben in München Regie studiert, lebten danach unter anderem in London. Warum war Ihnen das wichtig?

Ich finde, dass man weggehen muss, um die Welt kennenzulernen, sonst besteht die Gefahr, dass man etwas verpasst. Es ist auch einfach wichtig, um seinen Horizont zu erweitern und um Vergleiche ziehen zu können. Vielleicht ist es woanders ja viel schöner. Auch wenn man womöglich die Verbundenheit zu alten Freunden mit der Zeit verliert, wird man mit tollen Erfahrungen, mit neuen Eindrucken und mit der eigenen Weiterentwicklung belohnt. Ein Zitat aus dem Film beschreibt das besonders schön. Protagonist Stefan sagt: ,Woanders weiß man selbst, wie man ist. Hier wissen es die anderen.‘

Sie haben Ihren Lebensmittelpunkt in Düsseldorf. Ist das auch Ihre Heimat?

Das ist schwer zu sagen. Heimat ist einerseits natürlich der Ort, an dem man aufgewachsen ist. Insofern wird das Ruhrgebiet immer meine Heimat bleiben. Ein Heimatgefühl stellt sich bei mir allerdings auch dann ein, wenn ich in China jemanden treffe, der aus Essen oder Recklinghausen kommt. Und natürlich finde ich auch eine Heimat bei meiner Familie, bei meiner Frau und meinen Kindern.

Im Film trifft Stefan in Bochum auf seine erste große Liebe. Würden Sie sagen, dass die erste große Liebe immer etwas Besonderes bleibt?

Definitiv. Ich bin schließlich ein absoluter Romantiker. Ich weiß natürlich immer noch, wie meine erste große Liebe heißt, ich weiß auch immer noch, wie schlimm die erste Trennung war. Man ist völlig verzweifelt und denkt, die Welt geht unter. Ich bin froh, dass diese Zeiten vorbei sind. Zumindest hoffe ich, dass ich das nicht noch einmal durchmachen muss.

Können Sie es nachvollziehen, wenn jemand seine Heimat nicht verlässt?

Natürlich, das bleibt jedem selbst überlassen. Es geht ja darum, ein erfülltes Leben zu führen – mit tollen Erfahrungen und Erlebnissen. Die einen sind wesentlich erpichter darauf als andere, die bleiben dann da, wo sie sind. Wenn sie sich dort wohl fühlen, ist das klasse. Wenn jemand allerdings eigentlich gehen möchte, sich aber nicht traut, ist das schade.

Das Gespräch führte Kathrin Brüggemann

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