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Ehrenamt im Bistum Essen: Weil es Spass macht

Foto: shutterstock.com/Line-design

Darf es etwas Musik sein? Vielleicht besser Sport? Oder Handwerk? Manchen liegt auch besonders, Dinge zu organisieren. Oder sie zeichnet aus, dass sie einfach nur gut zuhören können. „Es gibt heute so viele Möglichkeiten, sich zu engagieren“, erklärt Roman Blaut. Der Referent des Bistums Essen für ehrenamtliches Engagement hat etwas Verblüffendes festgestellt, das so gar nicht zum gängigen Vorurteil passen will, dass sich die meisten Menschen nur noch „um ihren eigenen Kram kümmern“: „Die Bereitschaft, ein Ehrenamt zu übernehmen, ist heute höher denn je!“

Wo kann ich meine Energie am besten investieren? Wer das noch nicht weiß, hat mit Roman Blaut den richtigen Ansprechpartner. Der Experte ist bestens vernetzt, weiß, wo im großen Ruhrbistum welche Unterstützung gefragt ist. (Zu erreichen ist Roman Blaut unter der Telefonnummer 0201 2204-416 oder der E-Mail-Adresse roman.blaut@bistum-essen.de)

Um Unterstützung in verschiedenen Bereichen zu bekommen, gehen Pfarrgemeinden, Vereine und Einrichtungen heute oft mit einem neuen Ansatz vor: Sie sprechen Frauen und Männer, Mädchen und Jungen nicht mehr nur auf bestimmte Ämter an nach dem Motto: „Wir brauchen dich, es gibt folgende Aufgabe zu übernehmen …!“ Vielmehr fragen sie: „Worauf hast du Lust? Was sind deine Interessen und Fähigkeiten?“ Auch Roman Blaut findet das wichtig: „Es muss einfach passen“, sagt er.

Gut zu wissen ist, dass ein Ehrenamt heutzutage nicht mehr zwangsläufig eine „Langzeit-
beziehung“ ist, sondern auch mal nur ein kurzes Abenteuer sein kann. Viele Einrichtungen sind für punktuelle Unterstützung dankbar. Ein Beispiel: dass man einigen Bewohnern eines Altersheims ihre Handys einrichtet. Schon lange treu ist Isabelle Wrede ihrem Ehrenamt. Die 44-Jährige ist seit ihrer Jugend als Pfadfinderin aktiv und hat einen Stamm mit aufgebaut. Zusätzlich leitet die hauptberufliche Bankkauffrau in ihrer Pfarrei Liebfrauen in Bochum Schulungen zur Prävention sexualisierter Gewalt. Zwei sehr unterschiedliche Formen ehrenamtlichen Engagements, die ihr beide guttun.

„In so einen Präventionskurs setzen sich die Leute natürlich nicht gerade gerne. Und trotzdem sagen sie mir nachher: ,Gut, dass ich da war. Das hat mir was gebracht. So eine deutliche Rückmeldung ist für mich natürlich schön“, erzählt Isabelle Wrede. Auch bei ihrem Einsatz als Pfadfinderinnen-Gruppenleiterin gibt es regelmäßig positives Echo: „Wenn ich sehe, dass die Kinder Freude haben und gerne wieder-kommen, dann wird mir klar: Ich bewege etwas“, bringt es die 44-Jährige auf den Punkt. Die ehrenamtlichen Aktivitäten seit ihrer Jugend hätten sie „wachsen lassen“. „Ich habe so Fähigkeiten entwickelt, die mir auch im Berufsleben zugutekommen. Zum Beispiel, dass ich offen auf Menschen zugehen oder eine Veranstaltung strukturiert durchziehen kann.“

Jedem, der darüber nachdenkt, sich irgendwo ehrenamtlich zu engagieren, kann es auch Sabine Zander-Reddig „nur empfehlen“. Die 53-Jährige ist Zahnarzthelferin. Nebenbei gibt die Bottroperin seit 18 Jahren in der Familienkirche St. Pius Flöten- und Gitarrenunterricht.
Die Altersspanne ihrer Schülerinnen und Schüler reicht von fünf bis 67 Jahren. „Genau diese Unterschiedlichkeit macht mir so viel Freude! Man bekommt so viel Wertschätzung – auch wenn man sich zwischendurch mal auf der Straße trifft“, beschreibt sie. Zu dem musikalischen Kursangebot ihrer Pfarrgemeinde kämen „natürlich nicht nur Menschen, die jeden Sonntag die Messe besuchen, sondern auch solche, die nicht so viel mit Kirche zu tun haben“, erklärt Sabine Zander-Reddig. Sie nutzt die Begegnung mit allen im Kurs. „Wir haben nicht nur Unterricht, sondern reden auch über Gott und die Welt.“

Natürlich, das räumt die Bottroperin freimütig ein, habe sie auch manchmal Tage, an denen sie eigentlich lieber zu Hause bleiben würde. „Aber ich bin am Ende immer froh, dass ich mich aufgerafft habe.“ Sie ist der Meinung: „Man kann nicht immer nur im Sessel sitzen und meckern. Wenn man eine Gemeinschaft erhalten will, muss man auch was dafür tun!“ Roman Blaut vom Bistum Essen erlebt die vielen freiwilligen Helfer in unserer Region alle als „Überzeugungstäter“. „Man kann es auf einen ganz einfachen gemeinsamen Nenner bringen: Wenn man die Menschen fragt, warum sie sich engagieren, ist die häufigste Antwort: Weil es Spaß macht!“

Text: Sandra Gerke

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