Begegnung

Unser Jahr in Peru: Zwei Essenerinnen berichten

Dorothea Hellersberg in der Ruinenstadt Machu Picchu

Dorothea Hellersberg (l.) und Viktoria Scheidtmann besuchten auch die Ruinenstadt Machu Picchu. (Foto: privat)

„Hier ist man überall zuhause“

Sie haben nicht nur den 5200 Meter hohen „Regenbogenberg“ in den peruanischen Anden bezwungen: Viktoria Scheidtmann (19) und Dorothea Hellersberg (19) aus Essen haben es auch geschafft, mithilfe des Bistums Essen ein Jahr in einem fremden Land zu leben und einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst zu leisten. Die Eindrücke, die sie in dieser Zeit gesammelt haben, sind so vielfältig wie die Farben des Naturwunders auf der linken Seite. BENE-Redakteurin Kathrin Brüggemann hat beide kurz nach ihrer Rückkehr aus dem südamerikanischen Land, das für Sehenswürdigkeiten wie die Inka-Stadt Machu Picchu bekannt ist, getroffen.

Was bei der Begrüßung auffällt, ist die Herzlichkeit der jungen Frauen. „Wir müssen uns erst wieder daran gewöhnen, dass man in Deutschland etwas zurückhaltender ist als in Peru“, sagt Dorothea Hellersberg schmunzelnd. Die Art der Menschen, die dort lebt, habe sie überrascht, erzählt sie begeistert. Die Peruaner seien sehr offen, familienorientiert und gastfreundlich. „Uns wurde das Gefühl gegeben, überall zu Hause zu sein.“ Untergebracht waren die Essenerinnen bei Gastfamilien in Lima, der pulsierenden Hauptstadt Perus, in der die Kluft zwischen Arm und Reich groß ist. Auf der einen Seite Luxusvillen, auf der anderen Blechhütten. In einem der ärmsten Teile der Stadt befindet sich die Einsatzstelle „Hogar Amor de Dios“ (dt. „Hort der Liebe Gottes“), eine Art Kinderhort, der in eine Schule integriert ist.

Hier kümmerten sich Viktoria Scheidtmann und Dorothea Hellersberg um benachteiligte Mädchen und Jungen. „Die Kinder waren sehr aufmerksamkeits- und liebebedürftig“, erinnert sich Viktoria Scheidtmann. „Für sie waren wir wie große Schwestern.“ Die, wenn es sein musste, auch mal streng sein konnten. „Wir haben den Schülerinnen und Schülern Werte und Normen beigebracht, die ihnen fremd waren. Zum Beispiel dass man andere nicht schlägt oder sich bei anderen entschuldigt, wenn man sich nicht korrekt verhalten hat“, erläutert Dorothea Hellersberg. Sie habe in den letzten zwölf Monaten gelernt, geduldig zu sein und das, was sie habe, wertzuschätzen. „Viele Peruaner sind sehr glücklich, obwohl sie furchtbar arm sind“, sagt sie betroffen.

Auch für Viktoria Scheidtmann war das Jahr in Peru ein persönlicher Gewinn. „Ich war früher sehr schüchtern“, gibt die angehende Studentin zu. „Jetzt fällt es mir viel leichter, auf andere Menschen zuzugehen.“

Text Kathrin Brüggemann
Fotos privat

 

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