Mareile Höppner: „Den Glauben nicht verlieren“

Mareile Höppner

Foto: (TV NOW/Frank W.)

Ein ganzes Land ächzt unter den Auswirkungen der Corona-Krise. Auch ARD-Moderatorin Mareile Höppner (42, „Brisant“) ist davon betroffen. Sie war für die RTL-Show „Die Passion“ als Darstellerin eingeplant (BENE berichtete). Das Musik-Event, das in Essen aufgeführt werden sollte, wurde wegen der Pandemie abgesagt. Worauf Mareile Höppner jetzt hofft, wie sie mit der Situation umgeht und warum sie die Kirche als Wertevermittler für gefragter denn je hält, erzählte sie im Gespräch mit BENE.

BENE: Liebe Frau Höppner, wie geht es Ihnen im Moment?

Mareile Höppner: Für uns alle ist diese Situation jetzt neu und ungewohnt. Bei vielen schürt sie Ängste und Sorgen. Man fürchtet um seine Lieben. Aber Angst ist in meinen Augen ein schlechter Berater. Ich versuche deshalb, den Mut und den Glauben nicht zu verlieren, dass es schnell ein gutes Danach gibt. Und zumindest rücken alle jetzt wieder näher zusammen. Das kann ich als etwas Gutes sehen. Als trauriger Nebeneffekt fallen jetzt auch viele tolle TV-Projekte aus. Wie auch „Die Passion“, was sehr schade ist, denn es war ein guter Ansatz, Kirche und Glaube in die Hauptsendezeit zu holen. Aber es wird ein Leben nach Corona geben, und die Notwendigkeit, die Geschichte aller Geschichten zu erzählen, ist in dieser Zeit ja aktueller denn je. Gerade jetzt suchen Menschen nach Halt – auch bei der Kirche.

Sie selbst sind dem christlichen Glauben zugewandt, haben evangelische Theologie studiert. Wie kam es dazu?

Höppner: Meine Mutter ist katholisch, mein Vater evangelisch. Die beiden haben uns Kinder mit sehr viel christlicher Verbundenheit großgezogen, aber sie wollten nicht die Konfession bestimmen. Das Fach Religion habe ich freiwillig gewählt, weil wir an der Schule einen
ganz tollen Religionspastor hatten. Ich bin da auf ein Thema gestoßen, das mich unglaublich neugierig gemacht hat. So neugierig, dass ich gesagt habe: Ich will das studieren. Ich wollte nicht unbedingt Pastorin werden, ich war einfach hungrig, dieses Thema näher zu erforschen. Doch ich bin am Hebraicum kläglich gescheitert, und auch Griechisch fand ich schwierig. Und dann habe ich gesagt: Okay, dann mache ich das auf Lehramt. Ich habe im Studium tolle Menschen kennengelernt, denen ich noch heute verbunden bin. Ab und zu schreibe ich kleine Texte für die Predigten des Religionspastors.

Warum bleiben Sie der Kirche treu?

Höppner: Ich glaube, dass die Werte, die die Kirche vermittelt, die Werte sind, mit denen wir alle unsere Kinder großziehen sollten. Diese Werte sind gefragter denn je. Gerade in einer Zeit, in der sich viele nach Festigkeit und Orientierung sehnen, wäre Kirche mehr denn je die Antwort. Trotzdem schafft sie es heute nicht mehr, viele zu erreichen, was vermutlich mit einer gewissen Engstirnigkeit in manchen Bereichen zusammenhängt. Solange es da keine Öffnung und keine weitreichende Veränderung gibt, wird es die Kirche schwer haben. Im Grunde ist das schade, weil sie eigentlich die beste Zusammenkunft unserer Zeit ist, um Werte und so etwas wie Liebe und Zusammenhalt zu vermitteln. Insofern kann der Antrieb nur sein, dass man an die Kirche glaubt. Das ist ja etwas, wofür wir uns alle mal entschieden haben.

Gespräch: Kathrin Brüggemann

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