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Hilfe für Kuba und die Karibik

Sozialarbeiterin Katia mit Patenkind Leovis und Bernhard Adolph,

Sozialarbeiterin Katia mit Patenkind Leovis und Bernhard Adolph, der in diesem Herbst wieder nach Kuba reiste. Der gebürtige Gelsenkirchener ist der Gründer der "Kuba-Hilfe", mit Sitz in Dorsten. Foto: Kuba-Hilfe

Stell Dir vor, es ist Wirbelsturm und keiner kriegt‘s mit ... während uns die Nachrichten im September mit Bildern und Live-Übertragungen aus Florida im wahrsten Sinne fluteten, flossen die Informationen aus Kuba, nur rund 200 Meilen südlich gelegen, eher spärlich. Dabei wurde die Karibikinsel von Hurrikan Irma ebenso schwer getroffen.

Seit 20 Jahren aktiv: die Bernhard Adolph-Stiftung

Die allgemeine politische Situation, die spärliche digitale Anbindung – darf man mutmaßen. Bernhard Adolph würde es hingegen mit „der Stolz der Kubaner“ erklären. Sie schälen sich irgendwie aus Krisen und Mangelwirtschaft heraus, sind wahre Lebenskünstler. Auch das ist es, was den gebürtigen Gelsenkirchener immer wieder fasziniert und was ihn dazu antrieb, vor 20 Jahren die „Kuba-Hilfe“ zu gründen. Das Ziel: Soforthilfe und direkte Beziehungen aufbauen. Inzwischen ist der Verein mit Sitz in Dorsten in der „Bernhard Adolph-Stiftung“ aufgegangen, betreut mehrere Kindergarten- und Armuts-Projekte und vermittelt Kinderpatenschaften.

Bis heute 160 Patenschaften und Direktkontakte

Es begann mühsam. Gemeinsam mit seinem Bruder Michael knüpfte Bernhard Adolph bei seinen ersten Kuba-Aufenthalten Kontakte zur Hilfsorganisation Adveniat und zu Ordensschwestern (Amor de Dios), die sich um die Schwächsten, die Kinder, kümmerten. Adolph, der im Hauptberuf Musiker ist, gründete eine Band, die sich auch musikalisch dem Thema Kuba widmete. „Und dann haben wir die Erlöse aus CDs für erste Hilfsaktionen und Projekte verwendet.“

1997 wurde die „Kuba-Hilfe“ offiziell gegründet, 2002 gab es den ersten sichtbaren Erfolg: Die Einrichtung eines Kindergartens in einem Vorort von Havanna. Inzwischen sind dort zwei Gruppen entstanden, insgesamt 50 Kindern kommt die Unterstützung durch die „Kuba-Hilfe“ zugute. „Transparenz und der direkte Kontakt sind uns enorm wichtig“, sagt Adolph. 160 Patenschaften konnten inzwischen vermittelt werden. Noch kennt Adolph die Spender und die Patenkinder fast alle persönlich. „Das ist das Besondere an uns. Ich denke, die Menschen, die uns unterstützen wollen, suchen auch eine konkrete Verbindung. Einige reisen auch – angeregt durch unsere Hilfe – dorthin.“

"Hauptsache, man tut etwas!"

Trotz des momentanen (sicher auch touristisch-motivierten) Kuba-Trends war Adolph überrascht über die große Hilfsbereitschaft nach dem Hurrikan. Mit rund 15 000 Euro Spenden konnte er im Oktober nach Kuba reisen. In Holguín empfing ihn sogar der Bischof: Der Spielraum für kirchliche Einrichtungen (und damit deren soziales Engagement) hat sich nicht zuletzt durch den Besuch von Papst Franziskus im September 2015 verbessert.

Für Bernhard Adolph ist seine Stiftung sein „Lebenswerk“ und sein Tun letztlich eine Fügung. „Ich hatte das Glück, zur richtigen Zeit die richtigen Leute zu treffen. Man sollte natürlich beständig seine Ziele verfolgen“, sagt er. „Helfen macht Freude, das kann ich jedem nur empfehlen.“ Und dabei sei es letztlich egal, wo und wie: „Hauptsache, man tut was!“

www. kuba-hilfe.de
Weitere Hilfsaktionen in der Karibik: www.bene-magazin.de/hurrikan

I jul

Und auch hier wird in der Karibik geholfen

Weitere Hilfenin der Karibik und Lateinamerika

Auch das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat hat nach dem Wirbelsturm Irma alle Hebel in Bewegung gesetzt. 45 000 Euro Soforthilfe flossen nach Kuba, um in den an am stärksten betroffenen Gebieten die Menschen mit Lebensmitteln, Medikamenten und Matratzen zu versorgen. Adveniat-Referent Martin Hagenmaier, der selbst auf Kuba war, als der Wirbelsturm über die Insel fegte, berichtet: "Es war erschütternd zu sehen, wir Menschen vor ihren zusammengefallenen Häusern standen. Viele Menschen haben ihre komplette Geschichte verloren." Die Kirche sei unmittelbar w nach dem Hurrikan bei den Menschen gewesen. "Sie hat Armenspeisungen organisiert, mit den Betroffenen über die drängendsten Probleme gesprochen, die Menschen getröstet und seelsorgersich begleitet."

Wirbelsturm auch über der Insel Dominica: Am 18. September 2017 um 21.45 Uhr traf das Auge des Wirbelsturms Maria mit einer Windgeschwindigkeit von 270 km/h auf die kleine karibische Insel Dominica. 30 Menschen kamen ums Leben. Schätzungsweise 90 Prozent aller Gebäude wurden beschädigt. In den meisten Fällen hat der Wirbelsturm die Dächer fortgerissen. Die gewaltigen Regengüsse führten zu Erdrutschen. Infolgedessen barsten die Wasserleitungen, so dass es Tage nach den Wassermassen kein Trinkwasser gab. Sämtliche Telefon und Internet-Verbindungen rissen ab. Gott sei Dank blieben fünf der etwa 30 Kirchen und Kapellen der Insel fast unbeschädigt. Sie dienen seither als Notunterkünfte für die Obdachlosen. Als „erste Hilfe“ stellte Adveniat 15.000 Euro zur Verfügung.

Und dann noch das Erdeben in Mexiko

Auch in Mexiko war die Lage in diesem Herbst dramatisch. Nicht wegen des Hurrikans, sondern einer anderen Naturgewalt: Am 19. September gab es ein Erdbeben der Stärke von 7,1 – es  ereignete sich auf den Tag genau 32 Jahre nach der Erdbebenkatastrophe von 1985. Damals kamen etwa 10.000 Menschen ums Leben. Die Situation nach dem zweiten schweren Erdbeben in Mexiko ist dramatisch“, sagte der Mexiko-Referent des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Reiner Wilhelm. Insgesamt leiden 20 Millionen Menschen unter den Folgen des Bebens. „Wir stehen mit unseren Partnern vor Ort in engem Kontakt“, sagt Wilhelm. Adveniat stellte dafür 20.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung.

Adveniat unterstützt derzeit etwa 350 Projekte in Mexiko mit einer Summe von 1,8 Millionen Euro. Getragen wird das Werk von hunderttausenden Spenderinnen und Spendern – vor allem auch in der alljährlichen Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember. Adveniat finanziert sich zu 95 Prozent aus Spenden. Die Hilfe wirkt: Im vergangenen Jahr konnten rund 2.500 Projekte gefördert werden, die mit 40 Millionen Euro genau dort ansetzen, wo die Hilfe am meisten benötigt wird: an der Basis, direkt bei den Armen.
Infos: www.adveniat.de

Caritas International ebenfalls vor Ort

Auch die Caritas ist weltweit mit ihren Hilfsprogrammen aktiv und dank eines umfangreichen Netzwerkes auch bei Naturkatatstrophen immer sehr schnell zur Stelle. Das galt für das jüngste Erdbeben in Mexiko ebenso wie für die Hurrikans der vergangenen Jahre. So leisteten die Mitarbeiter beispielsweise Nothilfe für die Opfer des Hurrikans "Matthew", der im Herbst 2016 die Karibikinsel Haiti mit voller Wucht traf. Das ärmste Land der Karibik war sechs Jahre zuvor, 2010, von einem schweren Erdbeben erfasst worden, von dem es sich kaum richtig erholt hatte.
Infos: www.caritas-international.de

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