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Die Erstkommunion: Was feiert man da genau?

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KOMM DOCH MAL ZUR KOMMUNION
Was feiert man da eigentlich ganz genau?

Das wird auf jeden Fall ein besonderer Tag! An den Wochenenden nach Ostern gehen wieder viele Mädchen und Jungen zur Erstkommunion in den katholischen Kirchengemeinden. 2021 waren es im Bistum Essen 3.699 Kinder, meist acht oder neun Jahre alt. Da feiert und freut sich oft der ganze Familien- und Freundeskreis mit. Doch ob die auch alle den Anlass genau erklären können? Für die, die sich nicht ganz sicher sind, was es mit der Kommunion auf sich hat, fasst BENE hier das Wichtigste zusammen. Kompaktwissen, das man sich bei Nachfragen locker aus dem Ärmel der Festtagsgarderobe schütteln kann.

Was genau ist eine Kommunion?

Das Wort stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Gemeinschaft. Höhepunkt jeder Messfeier in der Kirche ist das Brechen eines besonderen Brotes. Das soll ein Zeichen dafür sein, dass Jesus den Menschen sein Leben geschenkt hat, dass er das Brot mit ihnen teilt und selbst in gewisser Weise das Brot ist. Deshalb spricht man auch vom „Leib Christi“. Wer zur Kommunion geht und das Brot – auch Hostie genannt – annimmt, wird Teil der Gemeinschaft mit Jesus und mit den anderen, die an ihn glauben.

Warum wird die Erstkommunion besonders gefeiert?

Auch wenn man getauft ist, kann man nicht „einfach so“ bei einer Messe während der Kommunion das „Heilige Brot“ in Empfang nehmen. Das ist erst ab der Erstkommunion möglich. Diese Premiere wird als wichtiger Schritt gesehen, die Beziehung zu Gott zu vertiefen und – nach der Taufe – einmal mehr von der Kirche offiziell willkommen geheißen zu werden. Das wird besonders gefeiert. Und darauf bereiten sich die Kommunionkinder wochenlang vor.

Auf die Plätze, fertig, los?

Ganz unterschiedlich sieht die Erstkommunion-Vorbereitung in den Gemeinden aus. Mal mit vielen kleinen Kurseinheiten, die schon im Vorjahr starten, mal in Form von ein paar intensiveren Wochenend-Workshops erst kurz vor dem Fest. Die Kinder erfahren bei den Zusammenkünften spielerisch etwas über den christlichen Glauben. Bei der Gelegenheit lernen sie auch ihre Gemeinde und die Angebote drum herum besser kennen. Jugendgruppen, Ferienfreizeiten, gemeinsame Hilfsaktionen wie das Sternsingen: Vielen Jungen und Mädchen wird in dieser Zeit bewusst, dass sie Teil eines großen Netzwerks in ihrem Stadtteil werden können, das Zusammenhalt und viel Freizeitvergnügen bietet.

Wie chic darf es sein?

Üblicherweise verzichten die Kinder bei der Erstkommunion auf Alltagsklamotten und machen sich chic, um das Besondere der Feier zu betonen. Viele orientieren sich dabei immer noch an typischer Hochzeitsmode, wählen dunkle Anzüge und weiße Kleider. Doch das muss nicht sein, einen offiziellen „Dresscode“ gibt es nicht. Manche Gemeinden stellen den Kindern einheitliche Gewänder zur Verfügung. So lassen sich Vergleiche untereinander vermeiden, und niemand muss sich Sorgen um das „richtige Outfit“ machen.

Was ist der „Weiße Sonntag“?

Der „Weiße Sonntag“ ist eine Woche nach Ostern. Früher wurden in der Osternacht oft Erwachsene getauft. Dabei trugen sie Weißes, um zu zeigen, dass sie von diesem Zeitpunkt an zu Christus gehörten. In dieser Kleidung erschienen sie auch am Sonntag darauf wieder in der Kirche, dem Tag, an dem sie das erste Mal von Beginn der Messe an zur Gemeinde gehörten. So entstand der Begriff „Weißer Sonntag“. In Anlehnung an diese Symbolik feiert man vielerorts an diesem Tag die Erstkommunion. Ab dann gehören die Grundschülerinnen und -schüler zur „Mahlgemeinschaft“.

Keine Erstkommunion – und dann?

Wer – aus welchen Gründen auch immer – nicht zur Erstkommunion gegangen ist, ist trotzdem willkommenes Mitglied der Gemeinde und kann an fast allen Aktivitäten teilnehmen: Man darf eben nur nicht das Brot in der Messe empfangen. Die Erstkommunion lässt sich übrigens in jedem Lebensalter nachholen. Die Kirchengemeinden geben dazu und zu allen weiteren Angeboten vor Ort Auskunft.

Text Sandra Gerke

Fachliche Beratung Nicolaus Klimek, Theologe und Referent für Glaubenskommunikation im Bistum Essen

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