März 2025
FEIERTAGE ÜBER FEIERTAGE!
Weshalb haben wir doch gleich in den nächsten Wochen so oft frei?
Ob im Beruf, ob privat beim Einsatz für die Liebsten oder im Ehrenamt: Wer arbeitet, muss auch mal feiern – und sich ausruhen können. Gelegenheit zu beidem gibt’s reichlich in den nächsten Wochen. Feiertage über Feiertage erwarten uns! Aber können Sie sagen, was genau die Anlässe für diese besonderen Termine im Kalender sind? Falls Sie im einen oder anderen Fall gerade auf dem Schlauch stehen: Nicht schlimm! Dafür hat BENE traditionell die Rubrik „Besserwissen“ im Gepäck. Die frischt verblasste Erinnerungen auf oder bietet kleine neue „Aha-Erlebnisse“, diesmal rund um die Feiertage im Frühling.
PALMSONNTAG
Er mag weniger auffällig daherkommen, weil man ihn am Wochenende feiert und kein zweiter freier Tag auf ihn folgt, wie es Ostern oder Pfingsten der Fall ist. Aber der Palmsonntag hat eine filmreife Geschichte zu bieten, die sich auf dem Schirm zu haben lohnt: Jesus wird in der biblischen Szene in Jerusalem sehnsüchtig als Hoffnungsträger erwartet und gefeiert – als er zum wichtigsten jüdischen Fest im Jahr in die Stadt pilgert. „Als er in Jerusalem einzog, geriet die ganze Stadt in Aufregung, und man fragte: Wer ist das? Die Leute sagten: Das ist der Prophet Jesus von Nazaret in Galiläa.“ So beschreibt es der Evangelist Matthäus in der Bibel (Evangelium nach Matthäus, Kapitel 21, Vers 10). „Viele Menschen breiteten ihre Kleider auf der Straße aus, andere schnitten Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg“ (Vers 8). Mit dem Ruf „Hosanna“ (wörtlich „Hilf doch!“) bejubelte ihn da die Menge – noch. In Erinnerung daran treffen sich bis heute viele Menschen am Palmsonntag zur Segnung von Palmblättern, Olivenzweigen oder in Deutschland meist Buchsbaumzweigen. Mit einer Messfeier wird
die „Karwoche“ eröffnet, die die Botschaft vom Leiden und Sterben Jesu verkündet. Dieses Jahr fällt der Palmsonntag auf den 13. April.
KARFREITAG
Wer vom Karfreitag spricht, kann auch den unmittelbar vorangegangenen Gründonnerstag mit in den Blick nehmen. Er ist zwar kein Feiertag, an dem man frei hat, er ist aber wichtig für die Geschichte rund um Jesus. Im Namen Gründonnerstag steckt nicht etwa eine Farbe: „Grün“ kommt hier vom althochdeutschen Wort „greinen“, was „weinen“ bedeutet. An dem Tag – 2025 am 17. April – erinnert sich die Kirche an das letzte Abendmahl, das Jesus mit seinen Jüngern hielt. Einer dieser zwölf Freunde, Judas, ermöglichte in der Nacht nach dem Beisammensein, dass Jesus festgenommen und an die Römer ausgeliefert wurde. Karfreitag ist dann ein offizieller Feiertag in Deutschland, ein sogenannter „stiller Feiertag“ sogar, bei dem etwa Sport- und Tanzveranstaltungen verboten sind. In diesem Falle aus Respekt davor, dass Jesus ans Kreuz geschlagen wurde und so vor den Augen der Öffentlichkeit starb.
Das „Kar“ in Karfreitag stammt ebenfalls aus dem Althochdeutschen: „kara“ bedeutet Trauer. Auch im Bistum Essen finden in vielen Gemeinden an Karfreitag besondere Feiern statt: die Kreuzwege, bei denen die Gläubigen gemeinsam durch die Kirche oder die Natur ziehen und betend an den qualvollen Weg erinnern, den Jesus vom Ort seiner Verurteilung bis zum Ort seiner Kreuzigung laufen musste. Und man hält Andachten – oft zur Todesstunde Jesu gegen 15 Uhr. Karfreitag ist in diesem Jahr am 18. April.
OSTERN
Nach seinem Tod wurde Jesus in einem Höhlengrab beigesetzt. Nach jüdischer Bestattungssitte wollten drei Frauen drei Tage später nach seinem Leichnam sehen. Doch das Grab war leer, Jesus von den Toten auferstanden. So glauben es Milliarden Menschen weltweit bis heute und feiern dies an Ostern, dem höchsten Fest im Kirchenjahr, mit einem bunten Brauchtum, je nach Region ganz unterschiedlich. Ein festes Datum dafür gibt’s nicht. Das Auferstehungsfest fällt immer auf den Sonntag, der auf den ersten Frühlingsvollmond folgt. An Ostermontag – ebenfalls ein Feiertag – geht es um die erste Begegnung von zwei Jüngern mit dem auferstandenen Jesus. Ostersonntag fällt dieses Jahr auf den 20. April, Ostermontag auf den 21. April.
TAG DER ARBEIT
In der Riege der gesetzlichen Feiertage im Frühling ist er der einzige nichtkirchliche: Jedes Jahr am 1. Mai ist der „Tag der Arbeit“. Er ist Symbol für die Rechte arbeitender Menschen. 2025 fällt der Termin – da dürften sich viele freuen – auf einen Donnerstag. In der Katholischen Kirche denkt man am 1. Mai auch an Josef, den Ziehvater Jesu. Er war laut Bibel Zimmermann und gilt als Schutzpatron der Arbeiter.
CHRISTI HIMMELFAHRT
„Christi Himmelfahrt“ wird 40 Tage nach Ostern gefeiert und fällt demnach immer auf einen Donnerstag. Diesmal wird’s am 29. Mai so weit sein. Hintergrund des Festes ist eine Bibelerzählung unter anderem aus der Apostelgeschichte. Darin wird berichtet, dass sich der auferstandene Jesus 40 Tage wiederholt seinen Jüngern zeigte und mit ihnen sprach, bis er schließlich „vor ihren Augen emporgehoben“ wurde. „Eine Wolke nahm ihn auf und entzog ihn ihren Blicken“ (Apostelgeschichte, Kapitel 1, Vers 9).
PFINGSTEN
Wir blicken noch einmal zurück auf Ostern und gehen von da aus 50 Tage weiter: Dann ist Pfingsten, ein Fest, das auch an gleich zwei Tagen im Kalender steht. Pfingstsonntag und Pfingstmontag sind 2025 am 8. und 9. Juni. Was wird gefeiert? Die Bibel beschreibt es in der Apostelgeschichte (Kapitel 1, Verse 1 bis 4) so: „Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen an einem Ort.“ Gemeint sind die Jünger des verstorbenen Jesus. „Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und er erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden.“ Diese Erzählung wird als Geburtsstunde der christlichen Kirche gesehen. Die Jünger erhielten von Gott die Möglichkeit, aller Welt von Jesus zu erzählen und die christliche Botschaft zu verbreiten. Auch heute ermutigt Pfingsten die Gläubigen, mit dem Heiligen Geist zu rechnen und aus ihrem Glauben heraus für Gerechtigkeit und Liebe einzutreten.
FRONLEICHNAM
Zehn Tage nach Pfingsten ist „Fronleichnam“. An diesem Feiertag wird eine geweihte Hostie in einem meist prunkvollen Schaugefäß, der sogenannten Monstranz, aus der Kirche heraus durch den Stadtteil oder das Dorf getragen, singend und betend begleitet von vielen Gläubigen. Ein solcher Umzug fand zum ersten Mal in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts in Köln statt. Die Gläubigen bekennen mit diesen Prozessionen öffentlich ihren Glauben und segnen feierlich Straßen und Orte. Auch im Bistum Essen sind heutzutage noch vielerorts Fronleichnamsprozessionen unterwegs, dieses Jahr am Donnerstag, den 19. Juni.
Kirchliche Begriffe, kurz erklärt von A bis Z, finden Sie auch im Online-Angebot des Bistums Essen unter lexikon.bistum-essen.de.
Text Sandra Gerke