Bestimmung

Lasst ihnen ihre Würde!

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Seit 1988 unterrichtet Birgit Weiler an der Jesuiten-Universität „José Luis Montana“ in Lima indigene Studenten. Junge Menschen also, die in der von Ausbeutung bedrohten Amazonasregion leben. Die Theologin ist fest dazu entschlossen, diesen Menschen dabei zu helfen, ihre Heimat zu schützen. Ein Drahtseilakt.

Die 58-Jährige, die der Ordensgemeinschaft der Missionsärztlichen Schwestern angehört und auch für Adveniat arbeitet, setzt sich dafür ein, dass der Lebensraum der indigenen Völker erhalten bleibt. Denn: Bergbauunternehmen und Ölförderfirmen dringen immer weiter in die letzten Naturparadiese Perus vor. „Wir sind als Kirche nicht gegen Bergbau und Ölförderung“, erklärt die gebürtige Duisburgerin. „Aber es muss verlässliche Umweltgutachten geben und die Indigenen müssen in die Entscheidungsprozesse über Projekte, die großen Einfluss auf ihren Lebensraum und ihre Zukunft haben, unbedingt einbezogen werden.“ Es geht ihr darum, dass das international verbriefte Recht auf Selbstbestimmung in der Praxis nicht verletzt wird. „Das ist eine Frage der Anerkennung dieser Völker und des Respektes ihrer Würde.“

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Damit die indigenen Menschen sich in der Gesellschaft Perus Gehör verschaffen können, brauchen sie vor allem eines: Bildung! Deshalb haben talentierte Ureinwohner seit vier Jahren die Mög-lichkeit, mithilfe des staatlichen Stipendienprogrammes „Beca 18“ zu studieren. Im Gegenzug verpflichten sie sich dazu, nach ihrer Ausbildung in ihren Heimatregionen ihr berufliches Wissen an die indigenen Gemeinschaften weiterzugeben. „Durch Bildung können junge Menschen eigene Kriterien entwickeln, um kluge

Entscheidungen treffen zu können. Sie wissen dann, was wirklich auf lange Sicht dem Wohl ihrer Völker und des Regenwaldes dient. Und sie lernen, Brücken zu schlagen zwischen westlichem Wissen und traditionellem indigenen Wissen.“

Einer der indigenen Stipendiaten, die Birgit Weiler unterrichtet, ist Bikut Yampiag. Vor allem die Mentalitätsunterschiede stimmen ihn nachdenklich. „In meinem Dorf sagen wir, was wir denken und tun, was wir sagen“, erklärt er. Das sei in Lima nicht so. „Das Gemeinschaftsgefühl und gegenseitiges Vertrauen sind elementar für uns. In Lima hingegen gibt es viele unterschiedliche Fraktionen, die gegeneinander kämpfen.“ Doch eine bessere Gesellschaft gebe es seiner Ansicht nach nur, wenn „wir uns wirklich verstehen und an einem Strang ziehen.“

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Diese Einstellung ist es, von der Birgit Weiler immer wieder mit leuchtenden Augen spricht. Die Lebensweise der Indigenen, davon ist sie überzeugt, kann in vielerlei Hinsicht eine Quelle der Inspiration für die Menschen in Deutschland und anderswo sein. „Die indigenen Völker sind sich darüber bewusst, dass sie nur dann eine Zukunft haben, wenn sie den Regenwald nutzen und zugleich schützen, also ökologisch verantwortlich leben. Deshalb, so Weiler, erinnerten sie immer wieder daran, wie wichtig die Amazonasregion als eine der grünen Lungen der Welt für das Klima und somit für uns alle sei.

Und umso schlimmer sei es, dass immer mehr Stauseen angelegt und ganze Dörfer dafür überschwemmt werden sollen. Die Ungerechtigkeit, die den indigenen Völkern widerfährt, geht ihr sichtlich nahe. „Obwohl sich die Ureinwohner mit ihrem Einsatz für den Regenwald zugleich auch für unser Wohl einsetzen, werden sie einfach ignoriert.“ Daher bittet Birgit Weiler eindringlich:
„Setzen wir uns gemeinsam dafür ein, dass sie geachtet werden und dass das Amazonasgebiet nicht aufgrund von Habgier und egoistischen Wirtschaftsinteressen zerstört wird.“

Fotos: Adveniat

BIRGIT WEILER AUS DUISBURG SETZT ALS LEHRERIN  IN PERU FÜR DIE INDIGENEN* VÖLKER EIN  

*ursprüngliche Einwohner, Ureinwohner

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