Bekenntnisse

5 Fragen an Grimme-Preisträger Olli Dittrich

Wenn ich Meditiere, tanke ich Kraft

Ob als Bademantelträger „Dittsche“, als Teil des Kult-Duos „Die Doofen“ oder als Durchschnittsmann in „König von Deutschland“: Olli Dittrich (59) begeistert seit Jahrzehnten das Publikum. Kürzlich bekam er seinen vierten (!) Grimme-Preis. BENE sprach mit dem Schauspieler und Komiker im Essener Grillo-Theater über Talente, Tiefschläge und spirituelle Auszeiten.

BENE: Herr Dittrich, erstmal herzlichen Glückwunsch. Sie wurden mit dem Grimme-Preis für die Parodie „Schorsch Aigner – der Mann, der Franz Beckenbauer war” ausgezeichnet. Worum geht es da?
Dittrich: Wir behaupten, dass es einen Doppelgänger gab, der in u?ber 50 Jahren fu?r den Kaiser im Einsatz war. So nähern wir uns dem Phänomen Beckenbauer anders und stellen fest: Viele Etappen in der Karriere des Kaisers erscheinen plötzlich in einem neuen Licht. Es ist erstaunlich, wie viele Menschen geglaubt haben, dass es diesen Doppelgänger tatsächlich gibt.

BENE: Sie gelten als wahrer Meisterparodist. Ein Naturtalent?
Dittrich: Das ist schwer zu sagen. Naturtalent schadet nicht. Ich hatte schon als Kind die Veranlagung, andere Personen fast 1:1 relativ mühelos imitieren zu können. Allerdings hätte ich niemals gedacht, dass ich damit mal Geld verdienen würde. Ich war ja eigentlich Musiker. Die Parodien, die ich in meinen ersten Jahren oder Jahrzehnten gemacht habe, waren im allerbesten Sinne ein Abfallprodukt. Erst in der Show ,RTL Samstag Nacht‘ konnte ich der Öffentlichkeit zeigen, was ich kann. Das war ein großes Glück.

BENE: Seitdem sind Sie dauerhaft erfolgreich. Was ist Ihr Erfolgsrezept?
Dittrich: Es gibt keine universelle Regel. Ich kann niemandem sagen, mach es genauso wie ich. Meine Karriere hatte ja nicht nur Höhen, sondern auch Tiefen. Meine ersten Erfolge kamen erst, als ich schon Mitte 30 war. Da hatte ich schon eine erstklassige Ausbildung in Erfolglosigkeit hinter mir. Wichtig ist es, bei sich zu bleiben und sich nicht ins Boxhorn jagen zu lassen.

BENE: Haben Sie eigentlich eine Verbindung zum Ruhrgebiet?
Dittrich: Ich habe schon eine Verbindung zum Ruhrgebiet, weil meine Partnerin in Essen-Kupferdreh Fotografie und Kunst studiert hat. Und natürlich habe ich eine enge emotionale Verbindung zum Fußballverein BVB, der nach dem HSV mein großer Verein ist. Und das schon seit Jahrzehnten.

BENE: Das Thema Glauben: Wichtig oder unwichtig?
Dittrich: Ich gehe nicht in die Kirche, um dort zu beten. Es ist eher der Glaube an sich selbst, der mir wichtig ist. Der Glaube an eine höhere Kraft, der wir vertrauen können. Ich bin ein sehr spiritueller Mensch. Ich meditiere seit mehr als 30 Jahren, manchmal sogar zwei Mal pro Tag. So tanke ich Kraft.

Das Gespräch führte Kathrin Brüggemann

Foto: Beba Franziksa Lindhorst

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