SO HELFEN WIR IN AFRIKA

2009 reiste Conny Kirchhof das erste Mal nach Nigeria und lernte dort die „Poor Handmaids of Jesus Christ“ kennen. Die nigerianischen Schwestern kümmern sich in Ifetedo um die Nöte der Menschen. „Ich wollte immer Entwicklungshilfe machen“, sagt die 30-jährige Praxismanagerin aus Essen und gründete kurzum Verein „Geschwister Afrikas“. In Ifetedo in Nigeria betreut sie derzeit ein ehrgeiziges Schulprojekt. Cornelia Kirchhof gibt uns in ihrem kleinen Tagebuch Einblick in die Projektarbeit und stellt uns vor allem die vor, denen wir direkt helfen können!

Die Stadt Ifetedo:

Ifetedo liegt im Südwesten von Nigeria. Hier leben schätzungsweise 85.000 Menschen (genaue Zahlen gibt es mangels eines Einwohnermeldeamtes nicht). Der Großteil der Menschen lebt vom Ackerbau und dem Handel (mit den eigenen Produkten). Auch deshalb ist die Stadt schwer getroffen von der aktuell schwierigen und sich deutlich verschlechternden wirtschaftlichen Lage in Nigeria. Das am meisten zitierte Beispiel für den wirtschaftlichen Abstieg ist der Preis für ein Körbchen Tomaten – vor einem halben Jahr bekam man es noch für 5.000 Naira, heute kostet es 15.000 Naira!

Die "Schul"-Baustelle:

Auf dem ersten Bild ist die Baustelle zu sehen, wie sie im Juli 2016 aussah. Kaum hatten wir eine größere Spendensumme überwiesen, ging es sofort zügig weiter. Nur wenige Wochen später ist das 2. Bild entstanden. Das sogenannte Roofing level ist erreicht! In Zukunft wird die Schülerschaft die Schule über den Pausenhof betreten können, der auch für die täglichen „Assemblies“ genutzt werden wird. Mehr als 10 Zimmer entstehen hier: neben den Klassenzimmern für die Primary School Klassen 1 bis 6, ein Lehrerzimmer, das Zimmer für die Direktorin, Lagerräume und natürlich sanitäre Anlagen.

Die Schule:

Ja, hier jetzt mal die Schule in ihrer ganzen Pracht! Es gibt Klassenräume für 8 Klassen, dazu wird die Aula als Klassenzimmer genutzt. Der voll bepackte Stundenplan entspricht den offiziellen Vorgaben der Regierung. Powerpoint und Beamer? Folie und Overheadprojektor? Nein, hier gilt noch die gute, alte Schultafel samt Kreide ...

Die Schwestern:

Unsere Partnerinnen sind die Poor Handmaids of Jesus Christ (PHJC) Nigeria. Hier ist die so genannte  „Formation Group“ zu sehen – also diejenigen, die als Postulantinnen und Novizinnen noch relativ am Anfang ihrer Ordensausbildung stehen. Insgesamt ist die Gemeinschaft der nigerianischen PHJC deutlich größer! Ohne sie wäre alles, um was sich unser Verein bemüht, nicht möglich. Unter sehr schwierigen Bedingungen schaffen sie vieles mit unfassbarer Ausdauer und Durchhaltevermögen. Ganz abgesehen davon habe ich sie jedes Mal als sehr, sehr herzliche Menschen kennen (und lieben) gelernt. Beste Voraussetzungen für eine (weiterhin) gute Zusammenarbeit!

Die kleinen Stipendiaten:

Insgesamt sind 36 Kinder Teil unseres Stipendienprogramms. Die Spender hier in Deutschland übernehmen die Schulgebühren. Außerdem müssen die Eltern dank der Spendengelder nicht mehr für die Schuluniform und die nötigen Schulbücher aufkommen. Nicht zuletzt tragen die aus Deutschland übersandten Schulgelder auch zur Deckung der laufenden Kosten bei, denn die Schule trägt sich über die Schulgebühren ihrer Schüler selbst. Die Geschichten der Kinder und ihre Entwicklungen berühren mich jedes Mal aufs Neue. Ein paar Beispiele habe ich für die BENE-Leser mal hier notiert:

Die Zwillinge Taiwo und Kekinde:

Sie waren noch kein Jahr alt, als das Schicksal ihnen böse mitgespielt hat: sie waren zusammen mit ihrer Mutter in einem öffentlichen Verkehrsmittel auf einer Landstraße unterwegs, als es zu einem Unfall kam, bei dem die Mutter noch am Unfallort verstarb. Niemand wusste, wer diese Kinder waren, und wie man sie zu ihrer Familie bringen konnte. Glück im Unglück: eine ältere Dame (ihre Enkelkinder haben unsere Schule schon komplett durchlaufen!) hatte alles beobachtet und nahm sich der beiden Mädchen an, indem sie sie buchstäblich von der Unfallstelle aufhob und mit zu sich nach Hause nahm. Inzwischen ist der Vater – ein junger Student – zwar aufgetrieben worden, er kann (und will) sich nicht um die Mädchen kümmern. Ihre neue „Omi“ tut, was sie kann, wir steuern die Schulgebühren bei und langsam aber sicher erwachen die Mädchen zu neuem Leben. Nachdem sie anfangs täglich viel geweint haben, schleicht sich inzwischen ab und zu ein bezauberndes Lächeln auf ihre Gesichter.

Buomi:

Der Junge ist 6 Jahre alt und besucht – dank des Stipendiates – endlich zum ersten Mal eine Schule. In Nigeria ist es üblich, dass die Schullaufbahn mit dem Kindergarten anfängt. So tummelt sich Buomi nun mit viel kleineren Kindern, fühlt sich aber offensichtlich pudelwohl und ist ganz eifrig bei der Sache. Es ist so schön, das zu sehen, nachdem er noch vor gar nicht allzu langer Zeit nackt auf dem Hof seines Zuhauses rumlief und keine Aussicht auf Schulbildung hatte. Jetzt tobt er gerne und wild über den Schulhof, ist eifrig dabei, wenn es um das Aufsagen von Auswendiggelerntem geht und wird nur schüchtern, wenn man ihm direkt eine Frage stellt, die er wahrscheinlich noch gar nicht so gut versteht, weil sein Englisch natürlich noch nicht so gut ist.

Forstina:

Die junge hübsche Dame besucht die Primary 2 – na ja, jedenfalls wenn sie pünktlich und überhaupt zur Schule kommt! Der Vater von Forstina hatte zwei Frauen, wobei er sich nach einiger Zeit offensichtlich für die andere Frau entschied und Forstinas Mutter mit ihren beiden Töchtern allein zurückließ. Dabei ließ es sich die andere Frau nicht nehmen, Forstinas Mutter noch so einen Schlag auf den Arm zu verpassen, dass sie ihn auch nach einer längeren Behandlung nicht mehr nutzen kann. Davon hat die Frau sich wohl nicht mehr erholt und kümmert sich nicht um ihre Tochter. Das hat zur Folge, dass diese oft zu spät, gar nicht oder in schmutziger Uniform in die Schule kommt. Das Schlimmste ist aber, dass das Kind wohl kein regelmäßiges Essen mit in die Schule bekommt. Gott sei Dank hat Forstina eine spendable Sponsorin, die auch noch etwas Geld für ein tägliches Mittagessen dazulegte. So hoffen wir, ihr wenigstens eine gute Grundlage für die Schulbildung mitzugeben. Inzwischen ist das Mädchen viel ruhiger und ausgeglichener geworden.

Die Primary 6 bereitet sich auf die Abschlussprüfungen vor. Hier prüft der Lehrer Mr. Daniel mit kritischem Blick die erledigten Aufgaben seiner Schützlinge

Freizeit:

Die Kinder auf dem Schulhof beim Fußballspielen.

Gemeinschaft:

Die ganze Schülerschar am so genannten „Cultural day“, als alle die Schuluniformen zu Hause lassen und etwas „traditionell Kulturelles“ tragen durften – viele kamen also einfach in ihren besten Klamotten.

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